Bericht von der Sommertagung im PSI zum Thema "Stromversorgung der Zukunft"

Sommertagung der FDP Aargau am PSI in Villigen

Einstimmiges Einstehen für die Energie – und Nuklearforschung

An der sehr gut besuchten Sommertagung ging die FDP Aargau am 7. Juni der Frage «Wie machen wir unseren Energiehunger bezahlbar?» nach und beschäftigte sich mit der Stromversorgung der Zukunft. Das Thema Energie und Energieversorgung steht seit etwa einem Jahr bei der FDP im Vorderpunkt, betonte Präsidentin Sabina Freiermuth in ihrer Begrüssung am Paul Scherrer Institut, wo die Tagung durchgeführt wurde. Deshalb habe die FDP Aargau bereits verschiedene Vorstösse zu dem Thema eingereicht.

Angeregtes Podiumsgespräch: Grossrat und Moderator Adrian Meier, Patrick Dümmler (Avenir Suisse), Andreas Pautz und Tom Kober (beide PSI)

 

Forschung im Nuklearbereich fortsetzen

Nach der Begrüssung präsentierte Andreas Pautz, Leiter des Forschungsbereichs Nukleare Energie und Sicherheit am PSI, aktuelle Forschung und Entwicklungen in der Kernenergie und die Machbarkeit von Kernkraftwerken der neuen Generationen. Pautz zeigte auf, dass viele europäischen Länder wieder neue Reaktoren – auch aufgrund der guten CO2-Bilanz – bauen wollten. Daher sei Forschung zu diesem Thema wichtig, auch wenn sie in den letzten Jahren weltweit reduziert wurde. Neben seiner Präsentation von neueren und sichereren Reaktoren der Zukunft appellierte Pautz an die Politik und Bevölkerung Nuklearenergie nicht aus der Energiestrategie zu verbannen und die Forschung an der Technologie zu fördern.

Anschliessend kam der Leiter der Forschungsgruppe Energiewirtschaft am PSI, Tom Kober, zum Thema «Netto-Null CO2-Emissionen: Mögliche Transformationspfade und deren Kosten» zu Wort. Kober erläuterte, dass das in der Energiestrategie Netto-Null-Ziel technisch möglich sei, dazu aber viel gemacht werden müsste. So sei ein massives Upscaling umweltfreundlicher Technologien, aber auch die Entwicklung und Inbetriebnahme neuer Energieträger wichtig. Zudem müsste eine Koordination der Akteure über alle Sektoren gewährleistet sein und Rahmenbedingungen mit klaren Investitionsanreizen festgelegt werden. Wie auch Pautz betonte Kober die Dringlichkeit, jetzt, anstatt in 10 Jahren, zu handeln.

Ales letzter Referent zeigte Patrick Dümmler, Forschungsleiter bei Avenir Suisse, mit seiner Präsentation über die «Energiewende – Pentagon der Herausforderungen» die ökonomischen Aspekte der Thematik auf. Um diese Herausforderungen der Energiewende zu meistern, forderte Dümmler eine Abwendung von der Staatswirtschaft im Strom und eine marktwirtschaftliche Lösung, wie eine vollständige Marktöffnung, eine Kostenwahrheit bei den Energieträgern – anstatt einer Förderung – sowie eine Abschaffung der Technologieverbote, keine Abschottung gegenüber dem Ausland oder auch der Abbau von Hürden mit der Schaffung investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen.

An der folgenden Podiumsdiskussion, moderiert von Grossrat Adrian Meier, präzisierten die Referenten die wichtigsten Forderungen. Man war sich einig, dass Nuklearenergie wichtig für eine langfristig nachhaltige Energiestrategie sei und mehr Forschung in alten und neuen Technologien instrumental für eine nachhaltige und gute Stromversorgung sei. Der Handlungsbedarf wurde von allen Referenten wiederholt betont, ebenso durch verschiedene Voten aus dem Publikum. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion konnten sich die Teilnehmer bei Wurst und Bier über das Gehörte austauschen.

Autorin: Anna Staub / Foto Patrick Wehrli